Ausstellungsarchiv

Traffic

TRAFFIC – Ethnografie der Straße

Fotografie – Video – Projektion
Eine Kooperationsprojekt mit dem Ruhrlandmuseum Essen zum „Folkwang Fest der Künste 2003“
Ausstellungsdauer: 20.09. – 26.10.2003

Straßen verbinden seit jeher Orte, durchkreuzen Städte und verwandeln natürliche Landschaftsräume. Sie dienen dem Menschen zur Orientierung, bilden das Netzwerk der Wege, die man zurücklegt, als Flaneur oder als Gehetzter. Die Straße ist urbaner Schauplatz und Lebensraum. Sie wird in ihrer spezifischen Atmosphäre, in ihren speziellen Geräuschen und Gerüchen wahrgenommen. In der Ausstellung werden disparate Aspekte dieses komplexen Phänomens, ihre Wahrnehmungs- und Ordnungsmuster gegenübergestellt und zusammengeführt.
Die dialogisch konzipierte Ausstellung zeigt Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Neue Medien und Installation, die sich dem Themenkomplex Verkehr, Urbanität und Mobilität aus verschiedenen Perspektiven nähern, sowie historische Fotografien der 1920 bis 1970er Jahre aus dem Fotoarchiv des Ruhrlandmuseum Essen. Diese dokumentieren Ansichten vom spärlichen Verkehr früher Jahre, in denen allerdings bei der Begegnung von Pferdefuhrwerk und Automobil oder Straßenbahn schon Zukünftiges enthalten ist. Kreuzungen wirken von oben wie grafische Pläne zur Regelung der unterschiedlichen Wege, Fußgänger bevölkern sie und sichern sich kleine Lebenswelten in der Stadt oder vor der Haustür. Währenddessen finden unter der Oberfläche gigantische Erdarbeiten statt zur Vorbereitung von U-Bahn- und Schnellstraßenbauten. Das Automobil wird zunehmend zum Fetisch.

Aus dem Fotoarchiv des Ruhrlandmuseums kommen historische Bilder aus den 1920er bis 70er Jahren von den Fotografen Willy van Heekern, Josef Stoffels, Ludwig Windstoßer, Anton Tripp und Marga Kingler.

Teilnehmende Künstler*innen:
Yukako Ando, Hans-Peter Feldmann, Peter Irmai, Angela Jain, Norbert Kottmann sowie Studierende der BUGH Wuppertal (Tobias Lichtenberg) und der TU Graz (Stefan Krottenauer und Christian Krug).