Ausstellungsarchiv

bauen auf

Thomas Ahn, Torsten Henning

Installation, Video, Foto-Installation
Ausstellungsdauer: 20.01. – 18.02.2001

„Die Kamera ist für mich ein Werkzeug, das ich wie eine Schere benutze. Ich kann damit in quasi chirurgischen Eingriffen aus meiner Umgebung herausoperieren, was ich untersuchen möchte. Die Ansichten, die ich liefere, sind aus Einzelfotos zusammengesetzt. Dass die rekonstruierten Ansichten nicht mit den fotografierten Dingen übereinstimmen, obwohl sie es scheinen, führt zu spannenden und überraschenden Seherfahrungen.“
(Thomas Ahn)

In Torsten Hennigs Installationen und Objekten erscheint der urbane Lebensraum als zentrales Thema. Die meisten Arbeiten sind im engeren Sinne keine abgeschlossenen Video-Installationen, vielmehr sind sie offen angelegte Installationen oder „künstliche Baustellen“, die immer wieder neu aufgebaut, umgebaut oder eingerissen werden können. Thema der prozessualen Installation ist der urbane Lebensraum, das ständiger Veränderung unterworfene „städtische Biotop“, das sich Menschen, ihren tatsächlichen und scheinbaren Bedürfnissen entsprechend, immer neu konstruieren.

Sich selbst bezeichnet Thomas Ahn nicht als Fotograf, sondern als Konzeptkünstler. Die Kamera bildet für ihn eine Art Werkzeug, das sich wie eine Schere benutzen lässt. Mit ihr lassen sich Dinge, Situationen und Sehmomente wie mit einem chirurgischen Eingriffen aus der Umgebung herausoperieren, die dann genauer untersucht werden. Thomas Ahns selektiver Blick richtet sich meist von außen auf Fenster und Türen, auf jene Elemente, die eine Fassade als Raster strukturieren und zugleich in ihrer Gestaltung einen Eindruck von der Person im Inneren des Hauses verraten. Die Bilder werden nacheinander aufgenommen und in einem weiterführenden Schritt zu Fragmenten dekonstruiert, die dann zu „Leporello-Veduten“ neu zusammengesetzt werden, um durch diese Verdichtung zu einer neuen Wirklichkeit zu gelangen.