Tatsuya Higuchi
Ausstellungsdauer: 02.09. – 01.10.2006
Die Ausstellung des japanischen Künstlers Tatsuya Higuchi ist eine Ausstellung konzentrierter Stille. Sie konfrontiert den Betrachter mit Werken, die einen schmalen Grat zwischen dem nur Erahnbaren und dem Gerade-noch-Sichtbaren beschreiten. Leise Arbeiten erzählen von den Spuren des Vergänglichen, die auch dann noch bleiben, wenn sich das Leben bereits zurückgezogen hat und aus unserem Blickfeld entschwunden ist. Higuchis Aufmerksamkeit richtet sich auf Dinge, die sich verändern und dem Lauf der Zeit unterworfen sind. Die Begegnung mit der Tag für Tag wiederkehrenden Welt erscheint als ein elementarer Bezugspunkt. Bloße Wassertropfen werden wie kostbare Perlen auf grünen Samtkissen präsentiert, wohl wissend, das ihre Existenz nur von begrenzter Dauer ist.
Wie ein visuelles Tagebuch erscheint die Ansammlung von „Himmelsboxen“, die einen Ausschnitt des Himmel an einem ganz bestimmten Ort und zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zeigen. Jede Himmelsschachtel repräsentiert ein kleines Stück Himmel, das für einen bestimmten Moment sichtbar war. Das unendlich Große erscheint hier eingefangen, katalogisiert und zusammengefaltet auf 3 x 3 x 3 cm im kleinen, zerbrechlichen Format. Es ist der auf Diafilm eingefangene Schein des Himmels, der sich hier abbildet, während seine wahre Farbe einzig und allein in unser aller Vorstellung ruht. Zu dieser Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden statt.
Fotos: Ingrid Weidig