Künstlerinnen im Haus

Stephan von Knobloch

Stephan von Knobloch ist Zeichner. Seine Arbeiten thematisieren die Stofflichkeit von Graphit. Als Künstler ist er auf der Suche nach dessen ultimativem Schwarz.

Stephan von Knobloch benutzt Graphit in allen möglichen Zuständen, als Stift, Mine, granuliert oder pulverisiert. Gegenstände aller Art, Hölzer, Wischer, Radierer, Bürsten, Pinsel werden zum Werkzeug. Das Graphit wird zerrieben, gebürstet, verdichtet, poliert. Ein handwerklich anspruchsvoller und zugleich mit vielen Möglichgkeiten ausgestatteter Vorgang. Kann man das noch Zeichnen nennen? Am Ende haftet das Graphit eher in als auf der grobkörnigen Oberfläche des Papiers, die letzten weißen Pixel sind unter einer hauchdünnen, aber hochdichten Graphitschicht verschwunden. Mit zunehmender Dichte der tiefschwarzen Flächen nimmt deren Oberflächenglanz zu und schafft ein subtiles, lebendiges Wechselspiel zwischen Bildfläche, Betrachterstandpunkt und Raumlicht.

In den Arbeiten „Stripes“ erscheint intensiv verdichtetes Graphit in senkrechten, schwarzen Streifen in gleichmäßigen Abständen, reduzierte Formen, die Wiederkehr des im Ähnlichen doch Verschiedenen. Bildgewordene Versuche über die Wandlungsfähigkeit der Erscheinung des Graphit.

„36 Ansichten eines Quadrats“ versammelt Variationen über ein schwarzes Quadrat zu einem dichten, in sich wandelbaren Bilderblock. Das einzelne Werk verliert seine Individualität in der Gesamtschau. Gerade die abwechselnde Betrachtung aus Nähe und Distanz offenbart die Vielfältigkeit des Graphits.

Stephan von Knobloch hat Kunst und Kunstwissenschaft an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Crummenauer studiert und mit dem 1. Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium abgeschlossen. Nach der Referendarzeit am Gymnasium Essen-Werden und dem 2. Staatsexamen hat er sich 1987 als freischaffender Künstler und freiberuflicher Lehrer für Kunst selbständig gemacht.

Fotos: Stephan von Knobloch

Infos: www.stephanvonknobloch.de