Mit Werken von Gregor Gleiwitz, Heike Kelter, Dorothea Nold & Caro Suerkamper
In dieser Gruppenausstellung widmen sich die vier Künstler*innen auf unterschiedlichste Weise in den Medien Malerei und Skulptur dem Kipppunkt, einem Dazwischen, das wahrnehmungspsychologisch erfasst werden kann und dennoch nicht als solches greifbar ist. ON EDGE benennt dieses Dazwischen: Der Moment zwischen einem Ende und etwas Neuem, einem Spannungsverhältnis.
Gregor Gleiwitz hinterfragt in seiner Malerei seit über 15 Jahren die üblichen Konventionen der Landschafts- und Portraitmalerei. Im Mittelpunkt stehen zum einen die Sichtbarmachung des Verschwindens des sprachlich Greifbaren, wodurch ein Gegenüber erkennbar wird, und zum anderen der von dem Bild ausgehende Blick, welcher die Betrachter*innen in seiner visuellen Wanderung durch die Landschaft begleitet.
Heike Kelters Malerei wird bestimmt durch intuitive Konstruktionen aus Farbe und Raum, mit der Herausforderung einen räumlichen Zustand von Stabilität und Destabilisierung herzustellen. Auf der farblichen Ebene sind es zumeist zwei Farben, die in gegenseitige Beziehung treten. Sie korrespondieren in ihrer Bandbreite an Tönen und stellen Anspruch auf eine harmonische Koexistenz.
Dorothea Nold erlebte 2008 in China ein Erdbeben der Stärke 7,8. Die über Minuten anhaltende Bewegung bestätigte ihr, dass Stabilität und Sicherheit trügerisch sind und jederzeit kippen können. In ihrer künstlerischen Praxis arbeitet sie seither bewusst mit instabilen Komponenten, wie etwa Materialien, deren Eigenschaften im Widerspruch zu ihrer Bestimmung stehen. Ihre Skulpturen erinnern an architektonische Gerippe, welche in Schieflage erstarrt sind.
Caro Suerkemper thematisiert in ihren Werken Verletzlichkeit und Missbrauch, Macht und Ohnmacht. Oft schlüpft sie in historische Kontexte, um aus der zeitlichen Distanz heraus Probleme, die noch die Jetztzeit berühren, zu verhandeln. Im Kunsthaus Essen zeigt sie den Kopf der römischen Malermuse Anna Risi. Der Künstler Anselm Feuerbach sah in ihr die Verkörperung seines Ideals. Er erlangte mit ihrem Konterfei Berühmtheit – über die wirkliche Person Nanna jedoch ist so gut wie nichts bekannt
Ausstellung: 08.03. – 14.04.2024
Öffnungszeiten: Mo 17 – 20 Uhr, Fr – So 15 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung