Ausstellungsarchiv

Über das Retten verhängter Köder – oder Lösen mit plötzlichem Schwung

Marnie Moldenhauer

Ausstellungsdauer: 15.08. – 11.09.1998

Marnie Moldenhauer arbeitet mit banalen Gegenständen und Materialien des täglichen Gebrauchs, wie Haushaltsgeräten, Kleidungsstücken, Garnen, Gummibändern usw.. Durch leichte Eingriffe gibt sie den Dingen zusätzlich zu deren normaler Funktion und Beschaffenheit eine weitere mögliche Daseinsform, wie sie es nennt. Sie können dadurch neu gesehen und erfahren werden. So werden z.B. Backformen durch Hammerschläge in Schuhe verwandelt. Oder ein Stuhl wird so mit Tesafilm umwickelt, dass dieser seine Funktion verliert und schemenhaft hinter den Klebestreifen verschwindet. Marnie Moldenhauer führt in eine Welt vertrautfremder Gegenstände mit verschobenen Anmutungen: Billiges wird kostbar, Sachliches komisch oder Anrührendes wird aggressiv. Die Arbeiten im Kunsthaus werden eher raumbezogen sein. So plant sie z.B. einen großen Teppich aus wellenförmig zerschnittenen hellblauen Seifenstücken zu legen.
Marnie Moldenhauer (geb.1969) lebt in Hamburg, wo sie auch studierte (Hochschule für bildende Künste). 1997 erhielt sie ein Stipendium des Landes Schleswig-Holstein im Künstlerhaus Kloster Cismar.