Markus Kleine-Vehn

Ausstellungsdauer: 21.10. – 19.11.2000

Der Ausstellungsraum – unendliche Weiten … Der Commander auf seiner neusten Mission. Der Unwirklichkeit unserer Wirklichkeit spürt Markus Kleine-Vehn hinterher. Er scannt Räume ein und macht sie virtuell für Gedankenflüge zugänglich. Wie bei einer Zwiebel lotet er Schicht für Schicht die hinter Oberflächen lauernden Bedeutungsdimensionen aus. Ob Furnierhölzer oder Linoleumbeläge – die uns umgebende Materialität der Dingwelt steht nie für sich allein, sondern ist immer auch zeichenhaft. Ganze Lebenswelten lassen sich davon ableiten. Signifikate werden zu Signifikanten und Signifikanten zu Signifikaten. Und immer bewahren die Verhältnisse ihre Abgründigkeit.

Kleine-Vehn wirft Fragen auf, anstatt Antworten zu geben. Bei einigen seiner Objekte gaukeln Standardbohrungen eine verlorengegangene Funktionalität vor. „My home ist my Todesstern“, lautet einer der Titel seiner Arbeiten. Doch die Ausstellungsbesucher können beruhigt sein. Der „Plumser“ ist das Gerät, mit dem die Fremen vor dem Durchqueren der Wüste die im Boden lauernden Sandwürmer verjagen. Auch im Kunsthaus Essen wird es seine wohltuende Wirkung entfalten, d. h. sicherstellen, dass unter der Oberfläche des Galeriebodens alles ruhig bleibt. Versprochen.

(Text: Sven Drühl)

Fotos: Ingrid Weidig