Ausstellungsarchiv

In den Raum gedacht

Kirsten Krüger, Jochen Mura, Joanna Schulte, Susanne Wackerbauer, Melanie Wiora

Ausstellungsdauer: 18.06. – 17.07.2005

Wenn Künstler*innen mit Raum arbeiten, begeben sie sich in ein Spannungsfeld von Innen und Außen, Leere und Fülle, Distanz und Nähe. Raum ist kein abstraktes Gegenüber, sondern existentielle Erfahrung und als künstlerisches Thema ebenso grundlegend wie vielschichtig.

Joanna Schulte

In achteckigen Kartons, die sie „Oktabins“ nennt, inszeniert Joanna Schulte auf engstem Raum Prototypen privater und öffentlicher Räume. Diese multimedialen Erlebnisboxen führen den Betrachter in eine andere Welt, bieten überraschende Momente, anrührende Bilder und Geschichten sowie absurde Überraschungen.

Melanie Wiora

Die „Eyescapes“ von Melanie Wiora geben die Spiegelungen der Außenwelt auf dem Auge der Künstlerin wieder, aufgenommen mit der Kamera genau im Moment der Wahrnehmung. Das Augenlid und die Wimpern sind deutlich erkennbar, die gespiegelten Landschaften durch die Krümmung der Iris perspektivisch verzerrt.

Susanne Wackerbauer

Susanne Wackerbauers Archive und Sammlungen bringen die Dimension der Zeit ins Spiel, sie sind einerseits Skulpturen und bilden andererseits symbolische Erinnerungsräume. Das „metArchiv“ ist weder zeitlich noch räumlich begrenzt: Seit Sommer 2001 sammelt sie Beiträge von Menschen, die beschreiben, was sie sammeln, verpackt haben und wovon sie sich nicht trennen wollen.

Kirsten Krüger

Kirsten Krüger arbeitet mit Metaphern und entwickelt ihre Ensembles aus bildhaften Vorstellungen heraus. Ihre neue Arbeit „Meeresgrund“ kombiniert das Motiv eines Schilfhains mit Elementen aus der Unterwasserwelt: Der Blätterwald mutiert zu einem Fischschwarm und das am Boden liegende Kleid suggeriert die momentane Abwesenheit eines geheimnisvollen Wesens.

Jochen Mura

Jochen Mura arbeitet mit Bedeutungsverschiebungen und betreibt mit der Perspektive ein humorvolles Vexierspiel. Die fast 4 m hohen Objekte der Installation „Kopfende 1 und 2“ füllen die gesamte Raumhöhe und erscheinen auf den ersten Blick als Schornsteine aus Ziegelwerk mit Giebelansatz, doch beim Nähertreten entlarvt man sie als Imitate und bloße Artefakte.

Fotos: Ingrid Weidig, Melanie Wiora