Ausstellungsarchiv

welträume

Hubert Sandmann

Ausstellungsdauer: 15.03. – 27.04.2003

Nach seinem Studium der Architektur an der Universität Duisburg-Essen und der Kunstakademie Düsseldorf war Hubert Sandmann zunächst als Architekt und Hochschullehrer tätig. In seinen größtenteils gemeinsam mit Miriam Giessler durchgeführten Land-Art-Projekten, multimedialen Installationen und Rauminszenierungen führt er alte und neue Medien, Architektur und bildende Kunst zusammen. Seine experimentellen Filme basieren auf Fundstücken, erzählen Geschichten, dokumentieren Reisen, reflektieren Raum- und Zeitempfinden und sind durch Unschärfen gekennzeichnet. Allen künstlerischen Arbeiten Sandmanns liegt die Auseinandersetzung mit Strukturen, Raumverhältnissen und Oberflächen zugrunde, die auch in seine Lehrtätigkeit einfließt.

Die „Capsule“ war eine gemeinsam mit Miriam Giessler durchgeführte Installation, eine aufgeblasene transparente Kugel auf einem Kreisverkehr (Essen), eine künstliche Schutzzone für die Züchtung einer unbekannten Vegetation, ein Paradies auf Erden. Die Rauminszenierung „Stadtmobiliar“ im öffentlichen Raum  (Hannover) zeigt als dreidimensionales „Bild“ eine standardisierte Urform urbaner Versatzstücke in schemenhafter Reduktion. In der medialen Rauminszenierung „my points of view“ (Graz) wurde die Realität von Hand digitalisiert: Die beiden Künstler nahmen den Wandputz eines alten Hauses ab, sortierten und siebten die Fragmente, füllten sie in Tüten und hängten sie wieder an die Wand. Bei dem Projekt „Bildgehege“ (Langenberg) wurde ein Garten medialisiert, indem örtlich vorhandene Strukturen zu „Störbildern“ auf Monitoren verfremdet waren, zu künstlich gezüchteten Bildern, die sich selbst generieren. Störbilder und das dazugehörende Rauschen, das in modernen Geräten unterbunden wird, waren Thema seiner Multimediainstallation „Rauschen“, (Essen). Durch die vollkommene Auflösung in optische wie akustische Pixel stellen sie als „nichtdefinierte Oberfläche“ eine offene Struktur und Projektionsfläche dar. Als Metapher für die Zufälligkeit von Erlebnissen und Begegnungen verstanden, setzt Sandmann sie als Schnittstellen von Realität und Fiktion, von Gegenwart und Vergangenheit ein.

(Text: Carola Schneider)

weltenräume

…Viele Planeten hatte man bereites besiedelt, insgesamt aber kann ich sagen, waren die dortigen Bedingungen mit denen der Erde nicht vergleichbar. Die meisten Planeten boten eine lebensfeindliche Umwelt und bis auf primitive Einzeller stiess man auf nichts nennenswertes, das in Ursache und Bestand nicht auch auf der Erde zu finden ist. …

(Autor*in unbekannt)

Fotos: Ingrid Weidig