Ausstellungsarchiv

Kammer

Heiko Tiemann

Ausstellungsdauer: 21.07. – 12.08.2001

Heiko Tiemanns Ausstellung thematisiert das Imaginäre. Seine gezeigten Portraits, Interieurs und Landschaften stehen in assoziativem Verhältnis zueinander und lassen in ihrer räumlichen Anordnung jeweils unterschiedliche, mit widerstreitenden Gefühlen ausgestattete Atmosphären entstehen. Tiemanns „visuelle Welten“ suchen den direkten Kontakt zu den Betrachtern. Die Rezipient soll über die Bildung von Assoziationen hinaus zu einer Selbstreflexion gelangen. In seinen großformatigen Fotografien von Menschen, Landschaften und Dingen finden sich keine Hinweise auf das Wesen des Gezeigten außerhalb des je Sichtbaren. Hintergründige Geheimnisse und kryptische Bedeutungsebenen, die das Sichtbare vermeintlich beherbergen, erscheinen somit als Selbstprojektionen, die eher beredte Rückschlüsse auf die individuelle Befindlichkeit eines jeden Betrachters zulassen, als das komplexe Wesen der Dinge zu beleuchten. Somit beschäftigen sich Tiemanns Bilder intensiv mit der Frage, inwieweit die Fotografie eine sichtbare Distanz zum Abgebildeten erzeugt, so daß ihre eigene Präsenz zur Bühne und zu einer neuen Realität wird?

Fotos: Ingrid Weidig