Gerrit Rietveld Academie zu Gast im Kunsthaus Essen
Marianne Vierø, Daya Cahen, Eva-Fiore Kovacovsky, Rob van der Nol, Vincent Zedelius, Eyal Pinkas, Oran Hoffmann, Idan Hayosh
Ausstellungsdauer: 29.08. – 19.10.2008
Die Amsterdamer Rietveld Academie ist eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Kunst und Design in den Niederlanden, mit einer langen Tradition.
Fächerübergreifend hat man es sich hier zum Ziel gesetzt die Individualität und Kreativität der Studenten optimal zu fördern und zur Entfaltung zu bringen. Die Ausstellung NEW VISIONS präsentiert acht künstlerische Positionen aus dem Bereich Fotografie, die erkennen lassen, dass diese respektable Absicht ein hervorragender Ausgangspunkt für die Entwicklung von eigenständigen, künstlerischen Haltungen ist.
Der Fachbereich Fotografie hat in den vergangenen 25 Jahren in der Kunstwelt immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Man verbindet mit ihm so bekannte Namen wie Rineke Dijkstra, Hellen van Meene oder auch das Fotografenduo Anuschka Blommers und Niels Schumm. Während diese Fotografen vor allem im Bereich Portrait und Menschenbild anzusiedeln sind, ist es um so spannender zu sehen, wie sich die neusten Tendenzen an dieser Schule entwickelt haben. Auffallend ist, dass die formalen Herangehensweisen, sowie das thematische Spektrum sich gewandelt und erweitert hat. Als eine der neueren Tendenzen lässt sich feststellen, dass die Fotografie zum integralen Bestandteil oder Anstoß eines umfassenderen Prozesses wird, der eine Wechselwirkung von Theorie, Gestaltung, Mediengeschichte und Bildproduktion ist. Anders als vielleicht noch in früheren Jahren kann man keinen ausgesprochenen Schulstil erkennen. Statt dessen präsentieren sich solistische künstlerische Positionen.
Das Spektrum der ausgestellten Arbeiten reicht von einer raumgreifenden Installation, bei der die über das Internet abrufbare Dokumentarfotografie nur noch Ausgangspunkt für skulpturale formale Ordnungsgefüge ist, über filmische Portraits mit historischen Dimensionen, fotografische Thematisierungen des Sehens und der medialen Selbstreflexion, bildgewordene Meditationen über Kindheitsträume und Erinnerungen, bis hin zu Stilleben, die fast vergessenen Habseligkeiten des Alltags gewidmet sind, und sensiblen Portraits von Personen und vielfach aufgeladenen Orten.
Gefördert durch: Kulturbüro Essen, Koninkrijk der Nederlande, Sparkasse Essen
Fotos: Künstler*innen, tricatel