Ausstellungsarchiv

Malerei

Florian Süssmayr

Ausstellungsdauer: 07.11. – 14.12.2008

Die Ausstellung mit Malerei von Florian Süssmayr zeigt Portraits und Szenarien, die dem Milieu von Rockkonzerten, der Subkulturen und alternativen Szene, den Rändern des urbanen Lebens entstammen. Süssmayr ist in dieser Szene selbst unterwegs und zeigt in seinen Arbeiten einen künstlerisch gebrochenen Blick auf diese Milieus, die von Musik, Sex, Alkohol- und Drogenkonsum, rauschhafter Ekstase, Exzessen aber auch von Melancholie, Einsamkeit und selbstreflexiven Momenten geprägt werden. Süssmayrs bevorzugte Sujets bilden einen Gegenpart zur traditionellen Durchschnittsgesellschaft mit ihren bürgerlichen Wertvorstellungen.
Die Portraits zeigen Freunde wie Vorbilder, Musiker, die teilweise als Idole der Rockmusik gelten und verehrt werden, und die auch Süssmayr einschließlich des damit verknüpften Lebensgefühls als Leitbilder anerkennt. Der männliche Blick auf das Sujet ist prägend für die Bildsprache Florian Süssmayrs, der sich in seiner Malerei einer gedämpften Farbigkeit und starker Hell-Dunkel-Kontraste bedient. Die Haltung, die dem Betrachter aus den Bildern entgegenschlägt, ist die der Skepsis, des Zweifels, auch die der Provokation, die zum Behaupten der eigenen Position, aber auch zum Selbstschutz dienen kann.
Süssmayrs Bilder entsprechen der Polarität zwischen Herrschaft und Unterwerfung, Aggression und Verletzlichkeit, die auch das oft grenzgängerische Verhalten innerhalb der bezeichneten Milieus bestimmt und das exzessive Ausleben von Gefühlen und Bedürfnissen gemäss sanktionierter Codes steuert. Denn die Arbeiten von Florian Süssmayr machen deutlich, dass in der Behauptung von Stärke auch die Möglichkeit, ja die Notwendigkeit der Entblößung liegt, un dass die Betonung von Emotionen, von Radikalität und Entgrenzung auch Preisgabe und Verletzlichkeit bedeutet.

 

Gefördert durch: Kulturbüro Essen, Sparkasse Essen

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Galerie Johnen + Schöttle, Köln
Galerie Rüdiger Schöttle, München

Fotos: Stephan von Knobloch