Ausstellungsarchiv

Rindenhände – Eine Inszenierung

Claudia Sacher

Ausstellungsdauer: 29.01. – 27.02.2000

Selbstverfasste Gedichte sind die Ausgangsbasis von Claudia Sachers künstlerischer Arbeit. So wie ihre Gedichte und Texte auf ein (fiktives) Gegenüber bezogen sind und stets von anderen, fremden Menschen handeln, so erzählen auch ihre Installationen von abwesenden Personen. Text, Objekt und Bild gehen in den Rauminszenierungen von Claudia Sacher eine unlösbare Verbindung ein.

 Die Inszenierung „Rindenhände“ im Kabinett des Kunsthaus Essen ist der Versuch, ein Gedicht räumlich erlebbar zu machen. Dem Bild, welches in unserem Alltag einen Raum bestimmt, bestehend aus Wänden, Boden, Decke, Tür und Fenster, wird in der Inszenierung das Bild eines virtuellen Raumes gegenüber gestellt. Dieser von der Künstlerin erschaffene Raum existiert in unserer Vorstellung und bschreibt einen Gedankenraum. Das Gedicht versucht, diesem gedanklichen Raum mit Hilfe von Worten eine Form zu geben. Die Raumgestaltung im Kunsthaus Essen und das Gedicht „Rindenhände“ verschmelzen zu einer künstlerischen Einheit.

 

Rindenhände

Beine, die wie Ästchen im Wind schaukelnd brachen.

Was bleibt, ist die in Wut verzogene Linie,

die dich bog

und deine Hände, die von innen

die Tür in meinen Raum hinein öffneten

Fotos: Petra Göbel