Ausstellungsarchiv

Ich sehe was, was Du nicht siehst…

Chu Chun Teng, Iva Kontic, Alexis Milne, Sandra Setzkorn, Burcu Yagcioglu, Korhan Erel

Ausstellungsdauer: 18.11. – 06.01.2013

„Ich sehe was, was du nicht siehst…“ ist der Titel eines internationalen Ausstellungsprojektes, das mit dem Kunsthaus Essen seine erste Station findet. Die Idee zur Ausstellung wurde von den Künstler*innen Alexis Milne (England), Burcu Yagcioglu mit Korhan Erel (Türkei), Chu ChunTeng (Taiwan), Iva Kontic (Serbien) und Sandra Setzkorn (Deutschland) formuliert, die ein gemeinsames Studium am Londoner Goldsmiths College verbindet. Im Kunsthaus Essen werden ausgewählte Arbeiten aller fünf Projektinitiator*innen präsentiert, die einerseits für den jeweiligen künstlerischen Ansatz stehen und andererseits ein gemeinsames Interesse an der medial orientierten Auseinandersetzung mit dem Thema „Identität“ in ihren subjektiven und objektiven Ausprägungen formulieren.
Mit performativen Aktionen, Videoarbeiten, Fotografien, Bildern und komplexen Rauminstallationen werden dialogische Beziehungen zu bestimmten Lebenssituationen und Ereignissen geknüpft, die die Akteure und ihre multinationale Herkunft miteinander verbinden. Darüber hinaus werden auf verschiedenen künstlerischen Ebenen sozio-kulturellen Unterschiede untersucht, die sich aus der jeweiligen Herkunft der beteiligten Künstler*innen ableiten.

Die Arbeiten der fünf Künstler*innen speisen sich aus den Erlebnissen und Erfahrungen eines „nomadischen“ Lebensstils, der als Konsequenz eines selbst erlebten Globalisierungsprozesses erlebt wird und Trans-Identitäten hervorbringt. Die Ausstellung im Kunsthaus Essen zeigt eine Auswahl von Arbeiten, die sehr konkret auf aktuelle Probleme und Erlebnisse der Künstler*innen und die zeitgenössische Gesellschaft Bezug nehmen. Sie beschäftigt sich mit verschiedenen Formen und Ausprägungen von Vorurteilen, die sich auf die Faszination von ethnischen und sexuellen Kategorien stützen und die exotischen Besonderheiten des „Anderen“, oder auch des „Verschiedenartigen“ aufgreifen. Des Weiteren werden in den künstlerischen Arbeiten verschiedenen Arten von kultureller Kommerzialisierung und Transformation thematisiert, insbesondere die populären Formen der gegenwärtigen Instant-culture/Momentan-Kultur.
Das als internationale Wander-Ausstellung konzipierte Projekt trägt autobiografische Züge seiner fünf künstlerischen Autor*innen, indem es die kausalen Bezüge zwischen persönlicher Erfahrung und geo-historischen Hintergründen einer kritischen künstlerischen Befragung aussetzt. Das Projekt selbst entstand durch ein Bedürfnis nach Austausch und Zusammenarbeit und der Intention der Künstler*innen, das Publikum in einen interkulturellen Dialog mit einzubeziehen.

Fotos: Stephan von Knobloch