Konkurrenz und Kooperation
Eine Zerreissprobe für den Kunstverein?
Die Gespräche und Diskussionen unserer Tagung im Oktober 2013 in Wolfenbüttel haben gezeigt: die Kunstvereinslandschaft spiegelt ihre Standortbedingungen wider und zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit aus. Der regionale Bezug und die Reflexion der eigenen Position im kulturellen Umfeld sind unerlässlich für eine fruchtbare regionale Vernetzung, oftmals wiederum Voraussetzung für die Handlungsfähigkeit eines Vereins.
Was passiert mit Kunstvereinen in einer dichtbesiedelten Landschaft kultureller Möglichkeiten? Wie positioniert sich der Kunstverein zwischen Konkurrenz und Kooperation? Worin liegt eigentlich die Konkurrenz und welche Strategien für das Nebeneinander unterschiedlicher Positionen gibt es?
Der Frage der eigenen Verortung innerhalb einer dichtbesiedelten Landschaft kultureller Möglichkeiten müssen sich die Kunstvereine des Ruhrgebiets seit Jahrzehnten stellen. Vielfältigkeit als Stärke des Formats Kunstverein zeigt sich hier in diverser Hinsicht. Welche Folgen hat diese Vernetzung untereinander?
In Essen stellt sich das regionale Netzwerk der KunstVereineRuhr vor. Aus Anlass der Kulturhauptstadt Essen für das Ruhrgebiet 2010 haben sich 15 Kunstvereine und Künstler*innenhäuser der Region eine eigene Organisationsform gestrickt. In 2013 beteiligten sie sich mit dem Projekt „Blowing Free“ an der Emscherkunst 2013, im Folgejahr stand mit „Canale Grande“ ein Symposium und Artist-in Residence-Programm im Fokus der gemeinsamen Beitrags zum 100. Geburtstag des Rhein-Herne-Kanals (KulturKanal).
Wie bleiben die Vereine dennoch ihrer eigenen Programmatik und standortspezifischen Identität treu und schaffen es parallel Projekte dieser Größe zu stemmen?
Die Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der KunstVereineRuhr, des kritischen Journalismus und institutionellen Kooperationspartner*innen wird der Frage nach der Sinnhaftigkeit und Wirkung struktureller Kooperationen auf den Grund gehen. Impulse und Erfahrungen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht.
Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion:
Andrej Klahn (kultur.west-Magazin)
Dr. Uwe Schramm (Sprechergruppe KunstVereineRuhr und Geschäftsführer Kunsthaus Essen)
Dr. Susanne Schulte (GWK Münster)
Fotos: Stephan von Knobloch