Ausstellungsarchiv

2023_Galerie#1 / ZIRKUS SOLL

Ausstellungsdauer: 13.01. – 19.02.2023

Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 15 – 18 Uhr u.n.V.

Kurator: Johannes Gramm

 

Laas Abendroth

In der Tradition von Dada und Fluxus befragt Abendroth die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft – »Kein Genie wird Künstler« – und die Mechanismen des Kunstbetriebs: »Kunst muss wieder weniger werden.«
In seinen Schriftbildern, Filmen, Multiples und Installationen geben das befreiende Spiel des Witzes, der mit Zuspitzung und Doppelsinn arbeitet und eine die Realität umwertende Ironie den Ton an: Denn häufig genug scheint Abendroth, der sich als Vertreter eines konzeptuellen Realismus versteht, genau das Gegenteil dessen zu sagen, was er meint und dabei die Gedanken des Betrachters vorwegzunehmen und zu reflektieren. Seine Werke erklären sich aus einem fließenden Übergang zwischen Kunst und Leben, beziehungsweise deren Einheit. Ihr scheinbarer Dilettantismus – das bisweilen ungelenke Schriftbild der Wortspiele oder die kruden »Bastelgrüße zur Jahresendzeit«, Weihnachtskrippen aus schäbigen, immer gebrauchten oder entsorgten Alltagsdingen (»arte SEHR povera«), die Banalität mancher Multiples und die fast immer zu kurzen, dafür aber verwackelten und wie beiläufig entstandenen Kurzfilme – spiegelt ein hohes ästhetisches Kalkül wider und eine profunde künstlerische Strategie, die immer auch Appell ist an die schöpferische Kreativität des Menschen und eine daraus resultierende kritische Distanz gegenüber allen Versprechen. So lässt sich vielleicht, wie es Abendroth formuliert: »Eine gute Welt durch schlechte Kunst« begründen.

www.laas-abendroth.de

 

Sven Vieweg

Sven Vieweg handelt sprunghaft aus Neugierde und zur eigenen Unterhaltung. Er nutzt wirre Gedanken, angenehme wie unangenehme Geisteszustände und setzt sie in Zyklen um. Ihre Erscheinung dabei zu variieren, hat Methode – Haken schlagen. Die Arbeiten bilden ein Konvolut aus flüchtiger Grobheit, verspieltem Zorn und bewusster Beiläufigkeit. Dabei nähert sich Sven Vieweg der „Wirklichkeit“ mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Ist eine Arbeit fertig, bedarf sie keiner wahrhaften Interpretation. Sie könnte eine andere Anleitung zur Deutung der Wirklichkeit sein.

www.sven-vieweg.de

www.vimeo.com/elektrohorror

www.elektrohorrorhead.bandcamp.com

www.soundcloud.com/elektrohorror

 

SOLL

Soll wurde 1998 von Laas Abendroth und Sven Vieweg gegründet. Seitdem werden konzeptionelle Ansätze in unterschiedlichsten Formen realisiert. Zu Beginn standen Ton und Sound-Publikationen in Form von Multiples, live mit Videoarbeiten ergänzt. Die Kooperation wird durch Bildwerke, Objekte und Installationen erweitert.

www.soll-weltweit.de

 

Ausstellungsfotos: Stephan von Knobloch

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