Stipendium Junge Kunst in Essen

ASTRID NIPPOLDT

5. Stipendiatin des Stipendiums „Junge Kunst in Essen“, 2002/2003

Ein Rotary-Projekt im Kunsthaus Essen

Astridt Nippoldt (geb. 1973 in Gießen) ist Absolventin der Hochschule für Künste Bremen und Studium bei Jean-François Guiton und Yuji Takeoka.

Astrid Nippoldt überzeugt durch Ideenreichtum, Experimentierfreudigkeit, bildnerische Intelligenz und souveränen Umgang mit der Technik. In der Rolle einer neugierigen Beobachterin spürt sie interessante Orte, absurde Szenen und atmosphärische Kippmomente auf: Eine Kirche im Scheinwerferlicht am Abgrund, ein Trabrennen in infernalischem Schneegestöber, ein verpasstes Erdbeben.

„Man kann nicht mit dem festen Vorsatz in der Gegend herumlaufen, irgendetwas zu produzieren. Es kommt auf die Bereitschaft an, jede Gelegenheit zu nutzen, die sich einem bietet. Man darf die Welt nicht aus den Augen lassen.“ (Paul Auster)

Astrid Nippoldts authentischste Rolle ist die der Beobachterin und Kupplerin. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist das Aufspüren absurder Situationen und subtiler atmosphärische Schieflagen. Und nicht selten entstehen sie erst, wenn Astrid Nippoldt in Form medialer Synthesen Elemente zusammengefügt, die auf den ersten Blick aus verschiedenen Welten zu stammen scheinen. In der Bereitschaft zum Vorstellbaren findet man schließlich die eigentliche ästhetische Dimension hinter diesen „Behauptungen“. Durch die verstörende und zugleich vitalisierende Brille der Imagination und Suggestion thematisiert sie die Verschiebung des Alltäglichen ins Ungewöhnliche. Ihre Arbeiten kreisen um reale Orte, Szenen oder Phänomene, die in Videoinstallationen, Zeichnungen oder komplexe Erzähleinheiten transferiert werden.